Die Lieblinge unter den Drucktechniken sind für mich eindeutig Radierungen. Insbesondere die Kaltnadelätzung hat es mir angetan. Während meiner Studienzeit in Wien konnte ich einen guten Einblick in die faszinierenden Techniken gewinnen. Bei Kaltnadeltechniken werden Metallplatten verwendet. Zuvor werden sie mit geschmolzenem Lack bestrichen und auf Wärmeplatten ausgehärtet. Die Zeichnung wird dann mit einer Nadel in den Lack geritzt. Die beritzte Platte kommt anschließend in ein Säurebad. Die Nadelstrichewerden ins Metall geätzt.
Wer glaubt es wurde schon genug Aufwand betrieben der täuscht. Nach der Erstellung der Platte gehts erst richtig los. Das zuvor eingenässte Büttenpapier wird auf eine Walze gelegt, nach dem Aufdrucken der betrichenen Platte wird sie mit Fließ bedeckt und durch die Presse geschoben. Mit viel Geduld und Präzission sind einem vielseitige Drucke garantiert. Auch bei Limitierter Auflage gelten Drucke als Unikate. Ich mag den Geruch von Druckerschwärze und dass keine Schürze sauber bleibt. In der wiener Druckerei waren wir Gutenbergs Erben. Ausdrucksstarke Bilder entstehen im langwierigen doch medidativem Prozess. Ist in der Malerei ein unmittelbares Ergebnis sichtbar,so braucht es zum Druck mehrere Etappen zum Ziel.
Auf dem Foto ist ein fertig ausgeschabter Linolschnitt
mit Werkzeug sehen.
Zwei Linoldrucke auf Seidenpapier bei der Trocknung.
Fertiger Linoldruck auf eine natur belassene Leinwand aufgezogen.